Wie beginnen?

Erste Überlegungen und Hilfestellungen

Ein paar realistische Worte vorab

Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz, die von engagierten Angehörigen und Betreuungspersonen selbst gegründet werden, sind das Ideal einer selbstverwalteten WG: Genauso war das Konzept einmal gedacht. Dass es solche WGs dennoch sehr selten gibt, liegt nicht zuletzt an dem erheblichen Arbeitsaufwand, den so ein Projekt mit sich bringt.

Ob Sie das Leben in Wohngemeinschaften aus eigener Erfahrung kennen oder ganz neu damit beginnen wollen: Sie sollten sich bewusst machen, dass die Gruppe der gründungswilligen Angehörigen eine Gemeinschaft auf Zeit sein wird: Bewohner*innen werden die Wohngemeinschaft wieder verlassen und nachrückende Angehörige bzw. Betreuungspersonen könnten sich als weniger engagiert erweisen als diejenigen, mit denen man das Projekt einmal begonnen hat.

Wenn Sie zu den Menschen gehören, die vor größeren Aufgaben nicht zurückschrecken und Freude an einem solchen Projekt finden, sollten Sie auf jeden Fall damit beginnen, sich in das Thema einzulesen und sich fundierte und umfassende Beratung zu holen, möglichst aus mehreren Quellen.

Diese Fragen sollten Sie klären

Am besten ist es, mit Menschen in Kontakt zu treten, die selbst schon einmal als Angehörige eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz gegründet haben. Nicht nur, um Tipps und praktische Informationen zu bekommen, sondern auch, um eine genauere Vorstellung von dem Arbeitsumfang dieser Aufgabe zu erhalten. Viele Vereine sowie staatliche und kommunale Stellen bieten gute allgemeine Informationen über das Konzept solcher Wohngemeinschaften. Zwar sind sie in der Regel nicht für Gründungswillige gedacht, sondern für Angehörige, die eine bereits bestehende Wohngemeinschaft aussuchen möchten. Dennoch bieten sie einen wertvollen ersten Einblick in die Alltagsgestaltung in einer Pflege-WG, über die Zusammenarbeit mit Pflegediensten und Vermietern.

Zusätzliche Informationen sollten sich Gründungswillige darüber beschaffen, welche Aspekte bei der Auswahl einer Wohnung zu beachten sind. Lage und Gestaltung des Wohnraums sollten nicht nur barrierearm sein, sondern insbesondere auch die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz in Bezug auf räumliche Orientierung, Teilhabe am sozialen Leben und am gemeinsamen Alltag sowie nach Bewegungsmöglichkeiten berücksichtigen. Eine ausführliche Beratung sollte auf jeden Fall erfolgen, bevor nach einem geeigneten Objekt gesucht wird. In unserer Linkliste haben wir einige mögliche Beratungsstellen für Sie zusammengestellt.

Optimaler Start im Trio

Wenn ein Pflegedienst beauftragt werden soll, ist es sehr sinnvoll, mit diesem schon bei der Wahl und Gestaltung des Objekts ins Gespräch zu kommen. Es ist außerdem ratsam, sich hier an einen Pflegedienst zu wenden, der bereits über Erfahrungen in der Pflege von Menschen mit Demenz in Wohngemeinschaften verfügt.

Da viele Wohnungseigentümer es als zu aufwändig erachten, Mietverträge mit jedem*r einzelnen Bewohner*in einer Wohngemeinschaft zu schließen und zu verwalten, werden Sie sich möglicherweise entscheiden, mit einem Generalmieter wie zum Beispiel der FAW zusammenzuarbeiten. Auch hier empfiehlt es sich, bereits in der Phase der Objektauswahl zusammenzuarbeiten.

In beiden Fällen profitieren Sie vom Erfahrungswissen der Beteiligten. Wohngemeinschaften sind etwas für Teamplayer! Von einem Trio aus Angehörigen/Betreuungspersonen, Pflegedienst und Vermieter profitieren die Bewohner*innen der Wohngemeinschaft am meisten, wenn es von Anfang an eine gute Zusammenarbeit begründet.

Die FAW als Generalmieterin bzw. Verwaltung bietet Ihnen:

  • Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Objekt
  • Anbahnung und Verhandlung mit dem Eigentümer
  • Beratung hinsichtlich erforderlicher baulicher Maßnahmen und deren Finanzierung
  • Anmietung der Wohneinheit und Weitervermietung an die einzelnen Bewohner*innen
  • Abschluss von Mietverträgen mit jedem*r einzelnen Bewohner*in
  • Bei Bedarf und auf Einladung: Teilnahme an Angehörigentreffen
  • Bei Bedarf: Bereitstellung von Räumlichkeiten für Angehörigentreffen
  • Durchführung einer zeit- und personenanteiligen Betriebs-, Heiz- und Nebenkostenabrechnung
  • Reparaturen und Instandhaltung im Rahmen der gesetzlichen/vertraglichen Pflichten
  • Auf Wunsch: Bündelung von Versorgungsverträgen für die ganze WG (Strom, Telefon etc.) sowie Anmeldung und Durchführung des Zahlungsverkehrs