Pflege-WG und Wohnteilhabegesetz: Bilanz und Ausblick.
Alle Beiträge vom Fachtag:
Entdecken Sie die vielfältigen Perspektiven und wertvollen Einsichten, die auf unserem Fachtag geteilt wurden. Von Expertenmeinungen über rechtliche Entwicklungen bis hin zu praxisnahen Empfehlungen – hier finden Sie alle Beiträge, die den Tag geprägt haben. Bleiben Sie informiert und lassen Sie sich inspirieren!
Prof. Dr. phil. Günter Meyer
Professor für Psychiatrische Pflege, Fakultät Gesundheitswesen an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfsburg. Kulturwissenschaftler und Historiker, Krankenpfleger, Geschäftsführer Meyer & Kratzsch GmbH
Prof. Dr. Meyer erinnert in einer kurzen Rückschau an die Wurzeln und die grundlegende Intention von Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Menschen.
Donald Ilte
Abteilungsleiter Pflege bei der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und
Pflege, Berlin. Krankenpfleger und Sozialarbeiter, Studium der vergleichenden Sozialpolitik (MA GB)
Der Abteilungsleiter Pflege bei der Berliner Senatsverwaltung zeigt die Intention des Wohnteilhabegesetzes WTG auf und gibt einen Überblick über den bisherigen Fortschritt bei der Umsetzung des WTGs.
Christina Wißmann
Leiterin Bürgerservice Leben im Alter der Landeshauptstadt Stuttgart, Diplom Sozialpädagogin
Thomas Meißner
Geschäftsführer Häusliche Pflege Meißner & Walter GmbH, Vorstandsmitglied AVG, Mitglied im Deutschen Pflegerat (DPR). Fachkrankenpfleger
Dr. Jan Basche
Geschäftsführer mehrerer Pflegedienste und weiterer sozialer Einrichtungen, stellv. Landesvorsitzender der Landesgruppe Berlin des BPA, vertritt den Verband im Landespflegeausschuss sowie in der AG Wohngemeinschaften.
Private und Kommunale Anbieter von Pflege-Wohngemeinschaften teilen ihre Sichtweise auf die Veränderungen im Arbeitsalltag der Pflegekräfte, die durch das Wohnteilhabegesetz (WTG) entstanden sind. Christina Wißmann ergänzt diese Perspektive, indem sie auf die spezielle Situation von Pflege-WGs in Stuttgart und die rechtlichen Regelungen in Baden-Württemberg eingeht, die im Gesetz für unterstützende Wohnformen, Teilhabe und Pflege (WTPG) festgelegt sind.
Katrin Scheinpflug
Angehörige einer WG-Bewohnerin. Lehrerin an einer Gemeinschaftsschule
Bianka Craanen
Angehörige einer WG-Bewohnerin. Künstlerin, Geschäftsführerin
Gabriele Lang (Moderation)
Dipl. Sozialarbeiterin, Systemische Beraterin mit Schwerpunkt Systemische Strukturaufstellungen.
Die Angehörigen bringen die Perspektiven der Klient*innen ein und berichten über die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner. Außerdem sprechen sie über ihre eigenen Anliegen, wie die Unterstützung anderer Angehöriger bei der Organisation der Wohngemeinschaft und die Durchführung von mehr Aktivitäten, die den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner bereichern.
Andrea von der Heydt
Fachreferentin Selbstbestimmtes Wohnen im Alter SWA e. V., Sozialgerontologin (M. A.), Diplomsoziologin
Andrea von der Heydt hebt hervor, wie wichtig es ist, pflegebedürftige Menschen in das soziale Umfeld zu integrieren und was es braucht, damit dies möglich wird.
Marie Schäffler
Projektkoordinatorin Vertrauensstelle Wohnen Pflegen Gemeinschaft (VWPG) unter Trägerschaft des SWA e. V., Dipl. Sozialwissenschaftlerin
Das Wohnteilhabegesetz WTG sieht vor, ehrenamtliche Vertrauenspersonen in den Wohngemeinschaften einzuführen. Die Vertrauensstelle unterstützt dieses Vorhaben. Marie Schäffler berichtet über den aktuellen Stand, die bereits geschaffenen Strukturen und die gewonnenen Vertrauenspersonen.
FAW Forum 2024
Pflege-WG und Wohnteilhabegesetz: Bilanz und Ausblick.
An welchen Stellschrauben sollten wir noch drehen?
13. Juni 2024, 10 Uhr bis 15.30 Uhr
Empfehlungen des FAW Forums an die Abteilung Pflege der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, Berlin
Veröffentlicht am 17. Juni 2024
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des FAW Forums, am 13. Juni 2024, haben der Abteilung Pflege folgende Empfehlungen für die Weiterentwicklung des WTGs übergeben:
- Evaluierung und Weiterentwicklung des Wohnteilhabegesetzes (WTG)
Es wird eine enge Zusammenarbeit zwischen Praxis und Verwaltung bei der Evaluierung und Weiterentwicklung des Wohnteilhabegesetzes angeregt. Ziel ist es, die Wirksamkeit des Gesetzes praxisnah zu überprüfen und notwendige Anpassungen abzuleiten. Dabei soll insbesondere die Transparenz der Prüfverfahren durch die Heimaufsicht für alle Beteiligten sichergestellt werden.
- Einführung eines jährlichen Fachtags der Heimaufsicht
Empfohlen wird die Durchführung eines jährlichen Fachtags durch die Heimaufsicht, um neue Erkenntnisse und Entwicklungen zum WTG zu vermitteln sowie offenen Fragen von Leistungsanbietern zu klären.
- Finanzierung sogenannter „stiller Leistungen“
Es wird angeregt, finanzielle Mittel für Leistungen bereitzustellen, die bisher nicht regelhaft gefördert werden, wie etwa die Gewinnung, Schulung und Koordinierung von Vertrauenspersonen in Pflege-Wohngemeinschaften.
- Schutz bestehender Pflege-Wohngemeinschaften
Bestehende Pflege-Wohngemeinschaften, die nicht den aktuellen baulichen Vorgaben des WTGs entsprechen – beispielsweise durch Aufteilung in zwei separate Wohnungen – sollen Bestandsschutz erhalten, um deren Fortbestehen zu sichern.
- Ermöglichung flexibler Zuordnungen
Das Gesetz sollte flexiblere Regelungen hinsichtlich der Zuordnung von Pflege-Wohngemeinschaften als anbieterverantwortete oder selbstverantwortete Wohnformen ermöglichen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Bewohnerinnen und Bewohnern gerecht zu werden.
- Verständliche und bürgernahe Sprache im WTG
Eine Überarbeitung des Gesetzestextes in verständlicher, möglichst einfacher Sprache wird empfohlen, um insbesondere Angehörigen den Zugang zu den Regelungen und Rechten zu erleichtern.
- Vermeidung von redundanten Regelungen
Zur administrativen Entlastung und Klarheit wird empfohlen, doppelte Regelungen in der Vertragsgestaltung zu vermeiden. Aktuell schließen Leistungsanbieter Einzelverträge mit jeder Bewohnerin und jedem Bewohner ab, während gleichzeitig die Wohngemeinschaftsverordnung des WTGs das Verhältnis ebenfalls regelt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer danken der Abteilung Pflege für die Möglichkeit, ihre Anregungen einzubringen, und hoffen auf eine positive Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen.